Steuert man aus Richtung Thronitz auf unsere Gemeinde zu, empfängt einen zuallererst das wunderschöne Schkölen.
Doch anstatt den interessierten Besucher langsam auf die zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Ortes und im Folgenden der Gemeinde einzustimmen, wird dieser noch vorm Eintauchen in den lebendigen Ortskörper, mit kulturhistorischen Höhepunkten überschüttet. Es kann rege darüber spekuliert werden, welches Marketingkonzept die altvorderen Dorfplaner mit dieser Variante verfolgten. Doch wahrscheinlich dachte man sich, als man die älteste unserer Ortschaften anlegte, dass noch viele Sehenswürdigkeiten im weiteren Verlauf der Straßen nach Schkeitbar und Meyhen entstehen werden und der Tourist der Zukunft gleich zu Beginn sehen muss, auf was für ein Sightseeing-Abenteuer er sich beim Gang durch die Gemeinde einlässt.
Ob unsere Vorfahren die Gemeinde der Zukunft in alten Tonscherben gelesen haben oder der Stammesmediziner alles in einem Pilzrausch vorhergesehen hat weiß man nicht. Fakt ist aber, dass sie Recht behalten sollten:
So wartet die Gemeinde Räpitz im Jahr 2017 mit unzähligen Highlights links und rechts ihrer Straßen auf. Und so mancher interessierte Tourist hat es, beeindruckt und überflutet von allen Eindrücken und Höhepunkten, gerade so bis Schkeitbar geschafft.
Es gibt zahlreiche Theorien, warum bspw. die Hunnenschanze am Eingang von Schkölen errichtet wurde und warum sie so heißt, wie sie heißt. Doch vielleicht sollte man neben den Gedanken an Burganlagen und Schutzwälle auch mal der Möglichkeit eines 1000–jährigen Marketingkonzeptes einen gewissen Interpretationsspielraum geben. Wobei man bei näherer Betrachtung davon ausgehen kann, dass dieses Marketingkonzept weit über 1000 Jahre angelegt wurde und wahrscheinlich irgendwo in einem verborgenen Schkölener Erdloch auch noch die Gebrauchsanleitung für dieses lagert. Denn die Schkölener der Gegenwart arbeiten sehr geschickt mit den ihnen zur Verfügung gestellten Ressourcen. Anstatt sich nämlich auf das kulturhistorische Schwergewicht Hunnenschanze zu stürzen und dieses als Anlassgeber für diverse Volksfestivitäten auszuschlachten, wird ordentlich gehaushaltet.
Um einem kleinen, feinen Dorffest einen Anlass zu geben, reicht den cleveren Einwohnern immer noch die fast unscheinbar wirkende Plumpe vor der Hunnenschanze aus. Die wird am kommenden Wochenende ordentlich gehuldigt und angebetet. Tja und wer weiß, vielleicht zahlt es sich im 18. Anlauf ja aus und die Plumpe gibt am Samstag endlich Bier.
Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass es dieses Jahr klappt und sich im Schatten der Hunnenschanze ein hopfen- und gerstenumranktes Wunder vollzieht. Wer will das schon verpassen?
Das Plumpenfestteam lädt auf jeden Fall alle Interessierten ein, diesem historischen Moment beizuwohnen. Wir wünschen viel Spaß und gutes Gelingen.